Der streitbare Innensenator

Nach zehneinhalb Jahren verlässt Ehrhart Körting die Politik - ein Blick zurück

Mittwoch schied Ehrhart Körting (SPD) aus dem Amt des Berliner Innensenators aus, das er zehneinhalb Jahre geprägt hat. »Ich bin 69 Jahre alt, und da will man mit seinem Leben noch etwas anderes machen«, begründet er seinen Schritt. Damit zieht sich ein bundesweit geachteter Innenexperte aus der Politik zurück.

Sieht sich als Seelenhüter: Ehrhart Körting
Sieht sich als Seelenhüter: Ehrhart Körting

Über einen gläsernen Fahrstuhl gelangt man in die Chefetage bis zu einer verschlossenen Tür. Sie öffnet sich nur mithilfe eines Codes. Man wird abgeholt. Und am Lagezentrum vorübergeleitet, an Büros und Konferenzräumen. Das Dienstzimmer des Chefs ist geräumig. Von hier aus regierte Vorsitzender Willi Stoph den DDR-Ministerrat bis November 1989. Der Teppich, das gute Stück stammt aus DDR-Zeiten, bedeckt einen Gutteil des Fußbodens. Es soll sich um ein Geschenk von Werktätigen handeln.

Kein Konferenztisch, dafür eine dunkle Sesselgarnitur. Dahinter ein Stehpult mit einer ansehnlichen Bibel aus dem 18. Jahrhundert, in der Körting ab und an, so ihm danach war, weiß Gott was nachlas. Gegenüber ein Regal mit alldem, was die Juristerei derzeit an Paragraphen-Sammlungen aufzubieten vermag. Der Innensenator promovierte einst mit dem rechtspolitischen Thema »Das Instrumentarium der Landesplanung«. Planung ist der »systematische Entwurf einer...


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