Eine Messe für Suchende
Ausbildungsmarkt mit Plätzen gut bestückt
Der Berliner Ausbildungsmarkt wird nach Ansicht der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK) derzeit »geräumt«. Es gebe »quer durch alle Berufe Chancen auf Ausbildungsplätze«, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder. Durchaus »in Ordnung« sei dabei, dass inzwischen zunehmend mehr betriebliche Ausbildungsplätze angeboten würden, während die Plätze aus Sonderprogrammen zurückgingen.
Insgesamt wurden bis zum 30. November dieses Jahres 10 673 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Das sind 500 und damit 4,48 Prozent weniger als im Vorjahr. Doch angesichts der demografischen Entwicklung und einer allein 2011 gegenüber dem Vorjahr um rund 1700 gesunkenen Schülerzahl gebe es längst einen stärkeren Wettbewerb der Unternehmen um künftige Mitarbeiter. Zuwächse bei Ausbildungsverträgen verzeichnete die Industrie, Abschlüsse in der Gastronomie beispielsweise seien hingegen rückläufig.
Zu einer Nachvermittlung offener Ausbildungsplätze seien in der zweiten Oktoberhälfte von Jobcentern und Kammern 1300 Jugendliche eingeladen worden, hieß es. Genutzt hätten diese Möglichkeit rund 380 Bewerber. Jan Eder verwies auf das aktuelle Angebot von 1576 Ausbildungsplätzen und kündigte eine »Vermittlungsmesse« an. Dabei könnten Betriebe und Schüler zusammengeführt werden, die auf der Suche seien.
Die Zahl der Ausbildungsbetriebe geht zurück. Deren Zahl sank 2011 gegenüber dem Vorjahr mit minus 4,02 Prozent auf 5513. Größere Betriebe übten eine stärkere Anziehungskraft aus, erläuterte Eder. Das stelle kleinere Unternehmer sowie angesichts geringerer Vergütungen die Hotellerie und Gastronomie vor Probleme. Für das Jahr 2012 werden allerdings wegen des doppelten Abiturjahrgangs statt 29 100 Schulabgängern im Jahre 2011 über 5000 mehr erwartet.
Die Handwerkskammer Berlin verzeichnete einen Monat vor Jahresende über vier Prozent mehr neue betriebliche Ausbildungsverträge als im Vorjahr. Bis Ende November seien davon mehr als 3500 abgeschlossen worden.
Wie Ulrich Wiegand, Geschäftsführer der Handwerkskammer, informierte, hätten vor allem die Ausbildungszahlen in den Bau- und Ausbauhandwerken, in den Elektro- und Metallhandwerken sowie in den Bekleidungs-, Textil- und Lederhandwerken deutlich gesteigert werden können. »Die Betriebe haben erkannt, dass vor allem die eigene Ausbildung die Möglichkeit bietet, den zukünftigen Fachkräftebedarf zu sichern«, betonte Ulrich Wiegand.
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