Nostalgisches Gedenken?
Stiftung Berliner Mauer entfernte Gebinde
Berlin (nd). Die Stiftung Berliner Mauer hat am Donnerstag zwei an der von ihr betreuten Gedenkstätte in der Bernauer Straße in Berlin niedergelegte Gebinde entfernt. Sie waren am 1. Dezember zur Ehrung von acht getöteten DDR-Grenzsoldaten von der Gesellschaft zur Rechtlichen und Humanitären Unterstützung (GRH) abgelegt worden. Die Stiftung erklärte, man verwahre sich »gegen die politische Instrumentalisierung durch geschichtsverklärende Nostalgiker und antidemokratische Kräfte. Am 1. Dezember wurde in der DDR der Tag der Grenztruppen begangen. Das Gedenkstättengelände kann nicht zu politischen Demonstrationen in dieser Tradition genutzt werden.« Günter Ganßauge von der GRH äußerte sich gegenüber »nd« empört und berief sich auf die Meinungsfreiheit. »Die Stiftung tut, als ob die Gedenkstätte Privateigentum wäre, dabei wird sie mit Steuergeldern finanziert. Sie hat nicht das Recht, Opfer und Gedenken zu klassifizieren oder zu hierarchisieren: hier die Ehrenwerten, da die nicht Ehrenwerten.«
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.