Christa Wolf, Himmel und Nachlass

Manchmal trifft einen wie ein Blitz, wie erbarmungslos das Kontrukt Zeitung sich durch die Zeit schneidet: Schon kurz nach einer traurigen Nachricht, dann, wenn der Rumor des Bedenkens und Begreifens und des inneren Arbeitens erst wirklich einsetzen kann, herrscht doch schon wieder das Gedränge der nächsten Nachrichten, Meinungen, Wichtigkeitsbekundungen. Unablässige Bewegung! Aber wer sich viel bewegt, ist ja doch höchstens rührig, mehr nicht.

Man kann nicht leben und gleichzeitig etwas darüber wissen - aber Tode gibt es, die einem sofort bewusst machen, dass eine Ära endete. Tode, die einem bewusst machen, dass es Charaktere sind, die ärabegründend, ärabehauptend wirken. Christa Wolf, die so viele Menschen mit Wort und Wesen zu einen wusste. Und die doch bis zuletzt ein charaktervolles Unterscheidungsvermögen lebte, wer oder was ihr als nah, wer oder was ihr als fern gelte.

Der Tod: nicht das Ende der »argen Spur, in der die Zeit von u...




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