Im Autokorso gegen Rassismus
Türkischer Bund organisiert Gedenkfahrt an die Opfer des rechtsextremen Terrors, 160 Fahrzeuge waren unterwegs
»Das ist ja eine sehr vernünftige Sache, und ich habe auch oft gegen Rassismus gestritten«, sagt die resolute Mittfünfzigerin, »aber ein Autokorso? Ich dachte, das ist eine ADAC-Veranstaltung hier.« Die Anwohnerin geht festen Schrittes mit ihrer Brötchentüte weiter in Richtung ihres Frühstückstisches und lässt die angesprochenen Demonstranten etwas ratlos zurück.
Es ist Sonnabend, 11 Uhr, wir sind am Tempelhofer Ufer in Berlin-Kreuzberg. Wo sonst der Verkehr tost, steht eine lange Autokolonne - Kleinwagen, Familienkutschen, einige Lieferwagen, immer wieder sticht ein elfenbeinfarbenes Taxi heraus, auch einige Motorroller sind dabei. Die Fahrerinnen und Fahrer stehen in Grüppchen neben der endlos wirkenden Autoschlange und warten, dass es endlich losgeht.
Der Türkische Bund Berlin-Brandenburg (TBB), ein linksliberaler Zusammenschluss türkischer Vereine und Verbände in der Region, hat zum Protest gerufen. Auslöser war die Aufdeckun...
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