Mit Atomstrom das Tote Meer retten?
Jordanien setzt auf Uranbergbau und Kernkraftwerke für die Meerwasserentsalzung
Während Länder wie Deutschland, die Schweiz und Belgien sich von der Atomkraft verabschieden, geht Jordanien den entgegengesetzten Weg. Um sowohl seine Energie- als auch Trinkwasserprobleme zu lösen, will das Königreich am Toten Meer nicht nur Atomreaktoren errichten, sondern auch im Land selbst Uran abbauen.
Jordanien ist nach Regierungsangaben zu 98 Prozent von Energieimporten abhängig. Dem will das Land mit Hilfe der Atomenergie abhelfen. 2030 sollen 30 Prozent des Strombedarfs aus AKW kommen. Der erste 1000-Megawatt-Reaktor soll bis 2019 bei Mafraq, 40 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Amman, entstehen.
Da die Region extrem wasserarm ist, soll der Reaktor mit dem Wasser aus der Kläranlage Khirbet Al Samra gekühlt werden, der Atomstrom wiederum soll überwiegend zur Meerwasserentsalzung dienen. Das Wasser soll über ein bereits seit Jahren diskutiertes Kanalprojekt aus dem Roten Meer kommen. Während der Löwenanteil des Salzwassers in das vom Austrocknen bedrohte Tote Meer fließt, würde ein Teil davon über Entsalzungsanlagen Trinkwasser für die Hauptstadtregion liefern. Für die Entsalzung von 800 Millionen Kubikmeter Wasser veranschlagt Jordaniens Energie- und Bergbauminister Khalid Toukan eine Leistung von schätzungsweise 900 Megawa...
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