Mit dem Kampf im Blut geboren
Tschadische Juristin Jacqueline Moudeina setzt sich für Verurteilung von Ex-Diktator Habré ein
Die Rechtsanwältin Jacqueline Moudeina kämpft seit Jahren für Strafverfolgung des Habré-Regimes. Unter dem Machthaber wurden Zehntausende Menschen in Tschad ermordet. Für ihr Engagement erhielt Moudeina den »Alternativen Nobelpreis« 2011.
In ein leuchtend blaues Gewand gehüllt, beeindruckt Jacqueline Moudeina schon optisch ihre Zuhörer. Goldfarbene Ohrringe und ein großes, rundes Amulett um den Hals verdecken aber nicht den Blick auf einen kleinen Anstecker, der die deutsche und die Fahne von Tschad zeigt - der Hinweis auf ihren Deutschland-Besuch kurz vor der Vergabe des Right Livelihood Awards in Stockholm, der auch »Alternativer Nobelpreis« genannt wird.
Ruhig, aber bestimmt erzählte Moudeina ihre Geschichte, die von Kampfeswille strotzt. Sie ist eng verbunden mit der von Hissène Habré, dem Präsidenten in Tschad zwischen 1982 und 1990. Unter seiner Regierung wurden nach Ermittlungen einer Wahrheitskommission 40 000 Menschen ermordet, 20 000 weitere gefoltert. Eine noch immer unbekannte Zahl gilt als verschwunden. Moudeina versucht, diese Verbrechen aufzuarbeiten und zu sühnen.
Eigentlich wollte die heute 54-Jährige Übersetzerin werden. Doch im kongolesischen ...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.