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Gedenken an Amadeu Antonio
Eberswalde erinnert an rassistischen Mord
Eberswalde/Potsdam (dpa/nd). Er starb wegen seiner Hautfarbe: An den gewaltsamen Tod von Amadeu Antonio wird heute im brandenburgischen Eberswalde erinnert. Die Feier findet an dem Ort statt, an dem der Angolaner vor 21 Jahren von Jugendlichen mit Zaunlatten und Baseballschlägern unter den Augen von Polizisten so brutal geschlagen wurde, dass er elf Tage später an den schweren Verletzungen starb. Der 28-jährige Afrikaner gilt als eines der ersten Todesopfer rechter Gewalt in Ostdeutschland nach 1989.
Zur Gedenkfeier werden Menschen sprechen, die von Rassismus betroffen sind oder sich gegen Rassismus engagieren, sagte Kai Jahns, Koordinator für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit bei der Stadt Eberswalde, am Montag. Erwartet werden vor dem Hintergrund der rassistisch motivierten Morde der rechtsextremistischen Terrorzelle aus Zwickau rund 100 bis 120 Menschen. Sonst kamen zur jährlichen Gedenkfeier zwischen 50 und 60 Menschen; am 20. Erinnerungstag 2010 waren es rund 120 Teilnehmer.
Rechte Jugendliche hatten Amadeu Antonio in der Nacht zum 25. November 1990 ins Koma geprügelt. Er starb am 6. Dezember.
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