Umkämpftes Syrien

Brutale Auseinandersetzungen und idyllische Landschaften - ein zweigeteiltes Land

  • Karin Leukefeld, Damaskus
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Die Arabische Liga hat so harte Sanktionen gegen Syrien ausgesprochen wie noch nie. Doch die Auseinandersetzungen gehen weiter. In Homs sollen in der Nacht zu Dienstag 34 Oppositionelle von Regierungstruppen getötet worden sein. Im ländlichen Raum ist es noch friedlich - eine Reise in den Nordwesten des Landes.

Spur der Gewalt: Überreste einer im Juli von Aufständischen zerstörten Militärbasis nahe der türkischen Grenze.
Spur der Gewalt: Überreste einer im Juli von Aufständischen zerstörten Militärbasis nahe der türkischen Grenze.

»Ein europäischer Pass, aha. Willkommen! Und wo ist Ihr Einreisestempel?« Der Polizeibeamte am Busbahnhof in Harasta blättert interessiert durch die Papiere. Seine Englischkenntnisse sind ausreichend, um mit Ausländern zu kommunizieren, die von Damaskus mit einem der Reisebusse in den Norden Syriens fahren wollen. Nach Aleppo oder Deir Ezzor, nach Homs oder Latakia. »Palmyra VIP! Going now«, ruft ein junger Mann und blickt dem Polizeibeamten neugierig über die Schulter. Palmyra, die aramäische Oasenstadt, war einst Treffpunkt von Seidenkarawanen aus Asien und Gewürzhändlern von der arabischen Halbinsel. Von dort strebten sie zum Mittelmeer, um ihre Waren an Europa zu verkaufen. Heute liegt Palmyra verlassen. In diesem Herbst gibt es keine Touristen mehr, die die historischen Schätze des Landes erkunden wollen. Enttäuscht zieht der Mann weiter.

Auswärtiges Amt empfiehlt dringend die Ausreise

Schon im Frühjahr hatten die europäis...


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