Ruhrort soll leben

Duisburger Stadtteil will mehr Menschen anziehen und Immobilienhaie fernhalten

  • Dagmar Dahmen, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Leerstand statt Hafenromantik: Das einst quirlige Viertel am Rheinhafen in Duisburg-Ruhrort ist seit den 70ern heruntergekommen. Doch neuerdings erwacht das Quartier aus seinem Dornröschenschlaf und wird zum Szenetreffpunkt.

Duisburg. Muschelessen vor Hafendeko, mit Binnenschiffern streiten oder die schöne Kneipenwirtin Lilo küssen - im ersten Duisburger Tatort vor dreißig Jahren (1981, »Duisburg-Ruhrort«) trinkt Hauptdarsteller Goetz George sein Feierabendbier am liebsten in der Ruhrorter Gaststätte »Zum Anker«.

Das Viertel rund um Europas größten Binnenhafen war bis in die 70er Jahre ein lebendiges Quartier - bis der zunehmende Konkurrenzkampf in der Schifffahrt die Romantik wegfegte. Kapitäne und Matrosen hocken hier heute schon lange nicht mehr am Tresen und warten auf neue Order. Die Binnenschifffahrt ist zu schnelllebig geworden. Viele Reedereien arbeiten in drei Schichten - ohne Pause. Es bleibt keine Zeit mehr für Einkäufe im Ort, geschweige denn ein Bierchen in der Kneipe.

Die Folge: In Duisburg-Ruhrort liegt der Ladenleerstand aktuell bei 25 Prozent. »Früher liefen hier haufenweise Matrosen rum. Und in den Altstadtgassen florierte das Rot...


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