Eurobonds könnten für Erleichterung sorgen

Die derzeit von den Gläubigern Spaniens und Italiens verlangten horrenden Zinsen sind auf Dauer nicht zu erwirtschaften

  • Wolfgang Kühn
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Beim heute beginnenden EU-Gipfel wird wieder nicht über die wahren Ursachen der Krise im Euroraum gesprochen. Auch mögliche Lösungswege, zum Beispiel Eurobonds, sind offiziell kein Thema.

Staatsschulden gelten als neueste Plage der Menschheit. In vielen öffentlichen Debatten auch im Vorfeld des EU-Gipfels sind die Rollen klar verteilt: Die Griechen und andere Schuldensünder aus dem südlichen Europa hätten über ihre Verhältnisse gelebt und Deutschland zahle jetzt die Zeche. Die wahre Ursache dieser Misere - nämlich dass die Staatsschulden im vergangenen Jahrzehnt im Euroraum durch die wachsenden wirtschaftlichen Ungleichgewichte stark gewachsen sind - wird meist ausgeblendet. Das gilt auch für die Tatsache, dass die internationale Bankenkrise und ihre Folgen in den Jahren 2009 und 2010 die Staatsschulden erst in diese Dimensionen getrieben haben.

Innerhalb des Euroraums erhöhten sich nach Angaben der EU-Statistikbehörde Eurostat die Staatsschulden von 4,8 Billionen Euro im Jahr 2001 auf 7,8 Billionen Euro im Jahr 2010. Der Anteil Griechenlands an diesem Gesamtzuwachs beträgt 177 Milliarden Euro, also nur sechs Prozen...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.