Cameron in der Klemme
Britischer Premier steht unter Druck der EU - und seiner Parteifreunde
Zwei Minister widersetzen sich öffentlich seiner Regierungslinie, der Londoner Oberbürgermeister verhöhnt ihn, sogar der CDU-Fraktionschef im Bundestag, Volker Kauder, tritt nach ihm: Großbritanniens Premier David Cameron scheint die Rolle als Europas Buhmann übernommen zu haben.
Der Börsenmaklersohn Cameron wurde mit einem silbernen Löffel im Munde geboren, wie es im Königreich über die Reichen heißt. Zögling der Elite-Schule Eton, während seiner Oxforder Studienzeit Mitglied des aristokratischen Rüpelvereins Bullingdon Club. Auf Empfehlung eines Familienfreundes bekam er den Posten eines Beraters bei Norman Lamont, in den Regierungen von Margaret Thatchers und John Major Schatzkanzler. Anschließend jobbte er in der PR-Abteilung eines privaten Fernsehsenders und erbte den für die Konservativen todsicheren Wahlkreis Witney. Nach nur vier Jahren im Londoner Parlament wurde er Oppositionsführer, gewann 2010 die Wahlen, wenn auch ohne absolute Mehrheit. Eine kontinuierliche Aufwärtskurve.
Jetzt rächen all die leichten Siege. In Wirtschafts- und Finanzfragen entpuppt sich der selbst ernannte Grüne, wen wundert’s, als knallharter Verteidiger der Besitzenden und der Atomindustrie. In der Außenpolitik geriert er si...
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