Versöhnen und Erinnern ohne Geld
Leipziger Gedenkstätte für Zwangsarbeit kämpft auch zehn Jahre nach ihrer Gründung mit finanziellen Nöten
Die Gedenkstätte für Zwangsarbeit in Leipzig wird zehn Jahre. Ihre Arbeit wird allseits respektiert. Geld indes erhält sie dafür kaum.
Das Viertel rund um die Märchenwiese im Leipziger Südosten ist eine reizvolle Gegend: kleine Häuser in gepflegten Gärten, viel Grün. Mitten in der Idylle hatte aber auch das Grauen seinen Platz. In Baracken auf einem Schulgelände hausten in der NS-Zeit Zwangsarbeiter, die in einer Zahnradfabrik eingesetzt wurden. Es war eines von Hunderten Lagern in Leipzig, wo billige Arbeitskräfte nicht zuletzt die Rüstungsproduktion am Laufen hielten. »Zwangsarbeiter«, sagt Franz Hammer, »waren damals in der Stadt allgegenwärtig.«
Hammer leitet eine Gedenkstätte, die sich seit Gründung im Dezember 2001 diesem düsteren Kapitel der Stadtgeschichte widmet und heute zehnjähriges Bestehen feiert. Ihren Sitz hat sie in einem Pförtnerhaus im Umweltforschungszentrum (UFZ). In dessen Backsteingebäuden im Norden der Stadt produzierte einst der Rüstungsbetrieb Hugo Schneider AG (Hasag).
Zunächst stellte er Lampen und Spirituskocher her, später Panzerfäus...
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