Annahme verweigert - Preis per Post

Jugendliche ohne Grenzen wählen Joachim Herrmann zum »Abschiebeminister des Jahres«

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Bayern hat sich im Umgang mit Flüchtlingen einen zweifelhaften Ruf erworben: Jetzt wurde der Innenminister des Freistaates mit einem Negativpreis »geehrt«.

Diese Auszeichnung wollte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann am Freitag lieber nicht annehmen. Der CSU-Mann war am Vorabend während einer feierlichen Gala der bundesweiten Flüchtlingsinitiative Jugendliche ohne Grenzen (JOG) in Wiesbaden zum »Abschiebeminister des Jahres« gekürt worden. Herrmann habe sich mit einer besonders rigorosen Abschiebepraxis nach Afghanistan und Irak profiliert, so die Begründung.

Doch als JOG-Abgesandte gestern dem Minister am Rande der Innenministerkonferenz (IMK) den Preis, einen alten Koffer mit der Darstellung besonders spektakulärer und inhumaner Abschiebefälle, überreichen wollten, ließ Herrmann ihnen kurz und bündig mitteilen, dass er die Annahme verweigere und um Übersendung per Post bitte. »Das ist unsportlich und lächerlich«, so die spontane Reaktion einer JOG-Sprecherin, als sie in der Wiesbadener Jugendherberge diese Nachricht erfuhr.

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