Entscheidende Fragen blieben ungeklärt
Beim Klimagipfel wurden konkrete Ziele in letzter Minute verwässert
Reimund Schwarz hat an der Klimakonferenz in Durban als Mitglied der Regierungsdelegation Mali teilgenommen. Der Ökonom befasst sich am Climate Service Center Germany (CSC) mit den ökonomischen Folgen des Klimawandels sowie Fragen der internationalen Klimapolitik. Nick Reimer und Verena Kern haben mit ihm über die Ergebnisse von Durban gesprochen.
nd: Herr Professor, Sie sind Mitglied der Regierungsdelegation Mali. Wie kommt das?
Schwarz: Ich berate seit mehreren Jahren verschiedene afrikanische Staaten in Klimafragen, unter anderem Burkina Faso. Mali hat mich in diesem Jahr gebeten, meinen Sachverstand in Sachen Klimaverhandlungen einzubringen, dem komme ich sehr gerne nach.
In Durban tagten streng genommen zwei Klimakonferenzen: die Konferenz der Mitglieder des Kyoto-Protokolls und die Konferenz jener Staaten, die die Klimarahmenkonferenz unterschrieben haben. Lassen Sie uns zunächst die Beschlüsse der Kyoto-Konferenz betrachten: Was ist rausgekommen?
Wichtigster Beschluss ist, dass es eine zweite Verpflichtungsperiode geben wird. Allerdings wurde dieser in der letzten Minute noch verwässert. Sowohl die Europäische Union als auch Russland haben das Protokoll ausgehöhlt - indem sie wesentlich geringere Reduktionspflichten eingegangen sind, als ursprünglich annonciert waren.
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