Stinkbomben vom Polterer
Ärger um SPD-Fraktionschef in Stuttgart
Politische Haudegen wie SPD-Landtagsfraktionschef Schmiedel lassen sich kaum bremsen. Auch nicht vom »Papst von Baden-Württemberg«, wie Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) schon tituliert wurde. Schmiedel bringt mit seinen Alleingängen zunehmend den grünen Bündnispartner in Rage. Will er die Regierungskoalition sprengen?
Stuttgart. Die fixe Idee ist legendär. Noch als wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion setzte sich Claus Schmiedel dafür ein, dass Atommüll aus Baden-Württemberg in Russland ein Endlager finden könne. Die Russen hätten doch viel Platz, und dann müsse der strahlende Abfall auch nicht im Schwarzwald verbuddelt werden. Damals, im August des Jahres 2002, grätschte Fraktionschef Wolfgang Drexler seinen Kollegen unsanft ab und hoffte darauf, der Vorstoß werde bald in Vergessenheit geraten.
Heutzutage erinnern nur noch alte Hasen in der baden-württembergischen Sozialdemokratie an diese Episode vor fast zehn Jahren, wenn sie auf die in der grün-roten Regierungskoalition umstrittenen Alleingänge ihres jetzigen Fraktionschefs Schmiedel angesprochen werden. Der Claus sprudele nur so vor neuen Einfällen und dränge oft ungebremst vor Mikros und Kameras, heißt es dann. »Er ist der geborene Polterer und Oppositionspolitiker«, findet de...
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