Anschießen des Christkindes

Im bayerischen Berchtesgaden werden in der Weihnachtszeit ganz besondere Bräuche gepflegt

  • Steffi Schweizer
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Berchtesgaden im Osten Bayerns stimmt sich traditionell mit einem Salut der Weihnachtsschützen auf das Fest ein. Franz und Wolfgang Pfnür sind Böllermacher. Davon gibt es hierzulande nur drei.

Böllermacher Wolfgang Pfnür in der Werkstatt
Böllermacher Wolfgang Pfnür in der Werkstatt

Als die Berchtesgadenerin Ursula Wischgoll noch in München arbeitete, trat sie in der Woche vor Heiligabend an allen sieben Tagen pünktlich um 15 Uhr ans Fenster. Sie lauschte hinaus und hörte: nichts! »Ein Weihnachten ohne das Salut der Schützen war kein richtiges Weihnachten«, sagt die 41-Jährige, die es längst wieder nach Hause gezogen hat.

Zur Weihnachtszeit pflegen die Berchtesgadener hingebungsvoll ihre Bräuche. Dabei geht es nicht nur beschaulich zu. Und beim »Anschießen des Christkindes« wird es richtig laut. Der aus dem Schaft austretende Feuerstrahl kann bis zu einem Meter lang sein.

Wenn sich in den Gemeinden des Berchtesgadener Landes bis zu 100 Schützen in einer Reihe aufstellen und in die Luft schießen, hallt der ganze Talkessel wider. Glocken läuten, Fenster öffnen sich, Leute laufen auf die Straße, für Minuten ruht die Arbeit. »So begrüßen wir das Christkind«, erklärt der Chef des Tourismusverbandes Stephan Köhl....


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