Kindergärten und Krippen öffnen wieder

Lichtenberger Stadträte Christina Emmrich und Andreas Prüfer gemeinsam für Familienfreundlichkeit

  • Ariane Mann
  • Lesedauer: 3 Min.

Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kinder bis zu 6 Jahren steigt in Lichtenberg weiter an, da es nach wie vor junge Familien in den Bezirk zieht. »Mir liegt die Unterbringung der Kinder und damit die Berufstätigkeit der Mütter sehr am Herzen«, unterstreicht Christina Emmrich, die seit drei Wochen als Stadträtin für Jugend und Gesundheit tätig ist.

Die frühere Bezirksbürgermeisterin hat das Amt gern übernommen, auch weil es ihr Freude macht, »mit und für junge Leute zu arbeiten«. Andreas Prüfer ist als Bezirksstadtrat für die Abteilungen, Bürgerdienste, Ordnungsangelegenheiten und Immobilien verantwortlich. Beide LINKE-Politiker sehen in ihren Ressorts Chancen für eine enge Zusammenarbeit im Interesse ihres kinder- und familienfreundlichen Bezirks, für Bürgernähe und Mitwirkung. Gemeinsame Vorhaben und Initiativen stellten sie am Mittwoch in einem gemeinsamen Pressegespräch vor.

Von den 14 109 Kinder unter sechs Jahren (Stand Juni 2011) wurden 10 120 (Stand 1.12.11) betreut, davon 196 bei 66 Tagesmüttern, informierte die Stadträtin. Wenn 80 Prozent der Versorgung erreicht werden sollen, fehlen 1167 Plätze. Im nächsten Jahr sollen 800 hinzukommen. »Da bin ich optimistisch, dennoch reicht es nicht aus, es verringert sich nur die Diskrepanz.« Ein zusätzliches Problem sind die fehlenden Erzieher. Für deren dreijährige Ausbildung ist das Land zuständig. Quereinsteiger reichen nicht mehr aus, auch arbeiten Berliner Erzieher im Nachbarland Brandenburg bei besserer Vergütung. Noch in dieser Woche gibt es in der Senatsverwaltung dazu ein Gespräch.

Andreas Prüfer, der in der Vergangenheit auch für Abriss und Nachnutzung von Kindergärten und Krippen zuständig war, freut sich, dass er die nun wieder aufmachen oder sogar neue bauen kann. »Das macht viel mehr Spaß.« Vier Objekte konnten durch eine Zwischennutzung erhalten bleiben und werden heute wieder als Kitas genutzt. Dazu zählt auch die Kultschule. Wo Kulturvereine tätig waren ist nun wieder ein Ort für knapp 100 Kinder. »Unsere Aufgabe ist es, unseren Anspruch für Grundstücke für Kita-Neubauten beim landeseigenen Liegenschaftsamt anzumelden und es dann den Freien Trägern als Bauherren zur Verfügung zu stellen.« Fest in der Planung für 2012 sind zehn Einrichtungen, eine davon in der Rummelsburger Bucht in der Hauptstraße 4.

Optimistisch ist Emmrich auch, wenn es um den Jugendschutz geht. »Jugend und Gesundheit in einem Ressort zu betreuen, ist in Berlin einmalig, aber es ist eine gute Mischung«, meint die Stadträtin. Aufklären, erziehen, vor allem wenn es um Alkoholmissbrauch geht, gehört dazu, ebenso wie den Jugendlichen Alternativen anzubieten. Für die damit verbundenen Jugendschutzkontrollen auf öffentlichen Plätzen, in Geschäften oder Gaststätten ist das Ordnungsamt und damit Stadtrat Prüfer zuständig. 2011 gab es nur 69 Verstöße gegen den Jugendschutz, darunter auch unterschwellige Ordnungswidrigkeiten. Von 628 überprüften Jugendlichen wurden 140 Platzverweise ausgesprochen. 80 Gaststättenbetreiber und andere mussten Bußgelder zahlen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!