Geheimdienst finanzierte Terror-Nazis

Verfassungsschutz half Zwickauer Zelle angeblich beim Beschaffen neuer Pässe

Das Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz soll dem Zwickauer Neonazi-Trio beim Beschaffen echter falscher Pässe geholfen haben. Über Mittelsmänner hat der Geheimdienst dafür rund 2000 Mark ausgegeben. Der Terror-Zelle werden mindestens zehn Morde sowie zahlreiche Banküberfälle zur Last gelegt.

Bei den Ermittlungen zur Neonazi-Mordserie hat der Thüringer Verfassungsschutz nach einem Bericht der »Bild am Sonntag« Geld an das Zwickauer Neonazi-Trio gezahlt. Im Jahr 2000 reichte die Behörde über V-Leute mehr als 2000 Mark Steuergeld (1022 Euro) für gefälschte Pässe weiter. Dies habe ein Verfassungsschutz-Mitarbeiter am 6. Dezember vor der geheim tagenden Kontrollkommission des Erfurter Landtages gesagt. Der Verfassungsschutz in Thüringen hat eingeräumt, dass Geld an das Trio gezahlt werden sollte. Die Übergabe sei jedoch gescheitert, da ein Mittelsmann das Geld für sich selbst verwandt habe, teilte das Landesamt am Sonntag mit. Diese Informationen habe man von einem ehemaligen Mitarbeiter erhalten.

Den Angaben des Verfassungsschützers zufolge habe seine Behörde aus abgehörten Telefonaten gewusst, dass die Neonazi-Gruppe dringend Geld für neue Pässe brauchte. Daher habe der Verfassungsschutz dem NPD-Funktionär Tino Brandt 200...


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