Bildungschancen nicht nur für Jungen

Die UN-Vollversammlung wollte am Montagabend in New York den »internationalen Tag der Mädchen« beschließen. Am 11. Oktober soll der Tag fortan begangen werden, um den Blick für Benachteiligungen der Mädchen zu schärfen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. In Bolivien ist die UNICEF vor Ort bereits aktiv.

Roxana Torrez Mamani streicht mit dem Pinsel zügig über das Stahlgestell. Der frische schwarze Lack glänzt im Licht der Sonne, die hoch am Himmel von El Alto steht. El Alto ist die arme Oberstadt von La Paz. Hier leben die Zugezogenen aus den anderen Regionen von Bolivien. Vor allem aus dem Hochland kommen sie in die größte Stadt des Landes, die zugleich auch Regierungssitz ist. Auch die Familie Torrez Mamani ist eine zugezogene Familie aus einem kleinen Dorf vom Altiplano. Die kleine Parzelle, die die Familie bewirtschaftete, gab nicht mehr genug her. So ging der 42-jährige Familienvater nach La Paz, siedelte sich in der Oberstadt El Alto an und machte seine kleine Werkstatt auf. Sitzbänke von Mopeds, Pkw und Lastkraftwagen polstern die Mamanis auf.

Neben Vater Javier arbeiten zwei Söhne und eben Tochter Roxana, mit 16 Jahren die Jüngste im Familienbetrieb, in der Werkstatt. Der Zukunft seiner Tochter will der Vater aber nicht im ...