Widerstand gegen Zwangsräumungen
Der Fotojournalist Edu León über Repressalien der spanischen Polizei
Edu León ist Fotojournalist bei der alle zwei Wochen erscheinenden spanischen Zeitschrift »Diagonal«. Dieser Tage wurde er bei einer Demonstration in Madrid festgenommen. Für »neues deutschland« sprach mit ihm Carmela Negrete.
nd: Sie wurden kürzlich von der Polizei verhaftet und mussten die Nacht im Gefängnis verbringen. Was wird Ihnen vorgeworfen?
Ich soll während einer Demonstration gegen die Zwangsräumung einer Privatwohnung in Madrid einen Polizisten mit meiner Kamera angegriffen haben.
Worum ging es bei dieser Räumung?
Alleine in der Region Madrid gibt es täglich ungefähr 40 Zwangsräumungen. Meist betrifft das Familien. Die Menschen haben wegen der Wirtschaftskrise in Spanien ihren Job verloren und können ihre Miete oder die Hypotheken nicht mehr bezahlen. Sie bekommen keine staatliche Hilfe; viele werden obdachlos. In diesem Fall ging es um eine vierköpfige Familie von Migranten. Sie wurde mitten im Winter auf die Straße geschickt. Gerade für Flüchtlinge ist die Krise noch härter.
Wie reagieren die Menschen auf diese Situation?
Viele Betroffene haben sich in der »Plattform der Hypothekenopfer« (PAH) zusammengeschlossen. Sie demonstrieren vor den Wo...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.