Zäher Streit um Pjöngjangs Atomprogramm

Seit 2003 verhandeln sechs Staaten, seit April 2009 sind die Gespräche unterbrochen

  • Knut Mellenthin
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Der Tod Kim Jong Ils wird die Wiederaufnahme der Sechsergespräche über das Atomprogramm Pjöngjangs vermutlich noch einmal verzögern. Die 2003 begonnenen Verhandlungen, an denen die beiden koreanischen Staaten, die USA, China, Russland und Japan teilnehmen, sind seit dem 14. April 2009 unterbrochen.

Damals war es Nordkorea, das seinen Rückzug von den Gesprächen erklärte. Anlass war die Verärgerung Pjöngjangs über die Verurteilung ihrer vorangegangenen Raketentests durch den UN-Sicherheitsrat. Tatsächlich hatte die KDVR mit diesen Versuchen nicht gegen internationale Verträge verstoßen. Am 16. April 2009 gab Pjöngjang die Ausweisung der Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA bekannt. Am 25. Mai desselben Jahres unternahm Nordkorea einen unterirdischen Atomversuch. Offiziell war es der zweite. Der erste am 9. Oktober 2006 war allerdings weithin angezweifelt und nicht ernst genommen worden. Ob die KDVR auch nur über eine einzige wirklich einsatzfähige, also in ein Trägersystem integrierbare Atomwaffe verfügt, ist nicht bekannt.

Aus Sicht Pjöngjangs war die Testexplosion vom 25. Mai 2009 eine Demonstration der Stärke, die den Weg zur Wiederaufnahme der seit Monaten festgefahrenen ...


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