Geliebt, gehasst, verdammt

Staatstrauer in der KDVR, keine Gewissheit für die Zukunft

  • Detlef D. Pries
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

»Zuerst die Armee« hieß die Politik, mit der Kim Jong Il seinem Staat zu internationaler Geltung verhelfen wollte. Indessen geriet das Land an den Rand des wirtschaftlichen Ruins.

Die Menschen auf den Straßen Pjöngjangs »versuchen nicht einmal, die Tränen fortzuwischen, und ringen mit Schmerz und Verzweiflung angesichts des Verlusts«, berichtete die Nachrichtenagentur KCNA am Montag, nachdem der Tod des »Geliebten Führers« Kim Jong Il verkündet worden war. Tatsächlich zeigen Fernsehbilder tränenüberströmte Frauen und Männer.

So viel Trauer über den Tod des Mannes, der 17 Jahre lang ein Land beherrschte, in dem nach UN-Schätzungen rund ein Drittel der 24 Millionen Einwohner unterernährt sind? Die staatlichen Essensrationen, die knapp 70 Prozent der Bevölkerung erhalten, decken demnach weniger als die Hälfte des Kalorienbedarfs. Unbekannt ist die Zahl derer, die in den vergangenen Jahren vor Hunger und Repression auf dem Umweg über China und andere Staaten nach Südkorea geflohen sind. Der direkte Weg von Nord nach Süd ist seit mehr als einem halben Jahrhundert versperrt: Die Grenze, seit 1953 eine Waffenstills...


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