Argentiniens Weg aus der Schuldenfalle
Das Land hat sich nach der Abkehr von IWF-Rezepten vom Staatsbankrott vor zehn Jahren erholt
Vor zehn Jahren legte Argentinien einen veritablen Staatsbankrott hin. Erst mit dem Amtsantritt des Präsidenten Néstor Kirchner im Mai 2003stabilisierte sich die Lage. In der seither andauernden Ära des »Kirchnerismo« legte Argentinien Wachstumsraten in chinesischen Dimensionen vor.
Argentiniens Präsidentin Cristina Kirchner hat es eilig. Kaum hatte sie am 10. Dezember den Eid für ihre zweite Amtszeit geschworen, rief sie den neuen Kongress zu außerordentlichen Sitzungen zusammen. Bei der Wahl im Oktober hatte die Präsidentin mit 54 Prozent der Stimmen nicht nur ihre Wiederwahl geschafft, sondern auch in beiden Kammern des Kongresses die Mehrheit errungen. Vor Jahresende sollen nicht nur eine Reihe bisher angestauter Gesetze verabschiedet werden, der Kongress muss auch den Haushalt für 2012 beschließen.
Drittgrößter Posten im Haushaltsentwurf sind die Ausgaben für Tilgung und Zinsen der Staatsverschuldung. Für den Schuldendienst müssen im kommenden Jahr 14 Milliarden Dollar aufgebracht werden, wovon 8 Milliarden tatsächlich in Dollar zu begleichen sind. Im Haushalt sind dafür 5,6 Milliarden Dollar aus den Reserven der Zentralbank vorgesehen.
Im März 2011 betrug die Staatsschuld nach Angaben des Wirtschaftsm...
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