Schenken statt Spenden
In 50 Städten stehen Holzhäuschen für aussortierten Hausrat - jeder kann sich kostenlos bedienen
Teilen ist das neue Shoppen: In kleinen Holzbuden verschenken Menschen gebrauchte Dinge an die Nachbarschaft. In immer mehr Städten begeistern sich Anwohner für die »Givebox« - auch weil viele unsicher sind, ob Sachspenden für wohltätige Zwecke immer ihr Ziel erreichen.
Düsseldorf. Reiner Redlich strahlt vor Glück. Der 51-Jährige hat ein neues Licht für sein Fahrrad geschenkt bekommen - von wem, weiß er nicht. Die Beleuchtung hat er in einer »Givebox« gefunden, einer Art begehbarem Kleiderschrank am Straßenrand. In den telefonzellengroßen Buden kann jeder seinen aussortierten Hausrat anonym verschenken. Gebrauchte Regenjacken, Lexika, Schallplatten, Kaffeetassen und Küchengeräte warten in den ein Quadratmeter großen Geschenke-Buden auf neue Besitzer. Wer etwas in der »Gabenkiste« entdeckt, das ihm gefällt, darf es ohne Gegenleistung mitnehmen.
»Es sind unheimlich tolle und brauchbare Sachen dabei«, sagt Redlich, während er stolz auf seinem silberfarbenen Rad mit dem neuen Scheinwerfer sitzt. Dass ausgerechnet er die Leuchte in Düsseldorf-Flingern fand, just als er eine neue brauchte, kann er kaum fassen. Selten vergehen zehn Minuten, ohne dass Anwohner aussortierte Kleider in die Box hängen oder P...
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