Festnahmewelle in der Türkei

Prokurdische Journalisten im Visier der Regierung

  • Jan Keetman, Istanbul
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Im Zuge einer neuen Verhaftungswelle wurden am Dienstag in der Türkei 38 Kurdenpolitiker und Mitarbeiter kurdischer wie nicht-kurdischer Medien festgenommen. Ihnen allen wird die Unterstützung der Union Kurdischer Gemeinschaften (KCK) vorgeworfen.

Die Polizisten kamen vor Morgengrauen mit schwarzen Schneemasken und Maschinenpistolen, obwohl niemand im Ernst damit gerechnet haben kann, dass sich die angeblichen »Terroristen« mit der Waffe verteidigen würden. Die meisten der »Terrorverdächtigen« arbeiten für prokurdische Medien. Aber auch ein Fotokorrespondent der französischen Nachrichtenagentur AFP und je ein Mitarbeiter der regierungskritischen Zeitungen »Vatan« (Vaterland) und »Bir Gün« (Ein Tag) wurden in Gewahrsam genommen. Ihnen wird zur Last gelegt, der als terroristisch eingestuften Organisation Union Kurdischer Gemeinschaften (KCK) anzugehören. Die KCK wurde auf Geheiß des verurteilten und in Haft befindlichen Führers der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Abdullah Öcalan, gegründet und soll nach Einschätzung der türkischen Justiz parallele Gesellschaftsstrukturen in den kurdischen Gebieten schaffen.

Nach Angaben de...


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