Das soll Staatsoper sein?

Offenbach: Orpheus

  • Roberto Becker
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Natürlich kann Kunst alles, wenn sie es kann. Und sie darf auch alles, wenn sie es will. Christoph Marthaler zum Beispiel ist ein Spezialist für das pure Vergnügen an der subversiven Operette - seine Versionen von »Pariser Leben« oder der »Großherzogin von Gerolstein«: Beispiele, wie man das Genre hintergründig zum Leuchten bringen kann.

Was aber die Staatsoper Berlin unter dem Offenbach-Logo jetzt über die Bühne des Schillertheaters tingeln lässt, nimmt der Operette«Orpheus in der Unterwelt« vor allem musikalisch den Wind aus den Segeln. Man geniert sich hier für das teuflisch zündende Beinewerfen des Cancan - und liefert den stattdessen nur als ein Rudern mit den Armen, die aus Löchern in bemalten Pappkulissen ragen. Da vertändelt sich die nette Idee mit den aufklappbaren Kleinbühnenbildern (Schäferhütte, Höllengrotte, Olymp) nicht nur gänzlich zur Kinderzimmerversion, sondern wird zur Kapitulation des Regisseurs ...


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