Gehörlos, aber nicht arbeitslos

Behinderte sollen in Sachsen besser Arbeit finden / Programm noch wenig bekannt

  • Hendrik Lasch, Arnsdorf
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

In Sachsen wurde eine »Allianz« gegründet, die Behinderte besser in Arbeit bringen soll. Bisher ist das Programm noch kaum bekannt: Fördergelder fließen nur zögerlich ab.

In der Werkhalle der F&G Normteile GmbH ist der Geräuschpegel hoch. Auf Drehbänken werden hier Metallstifte gefertigt; Maschinen kreischen und dröhnen. Einige Mitarbeiter nehmen den Lärm allerdings nicht wahr: Sie sind gehörlos. In vielen Unternehmen gilt eine solche Beeinträchtigung freilich als Hindernis beim Bedienen von Maschinen. »Nicht bei uns«, sagt Steffen Ruhtz, einer der beiden F&G-Geschäftsführer. »Wir schauen nicht, was ein Mensch nicht kann«, erklärt er, »sondern, was er kann.«

Der Metallbetrieb, der vor allem Automobilfirmen beliefert und in einem Gewebegebiet in Arnsdorf bei Dresden produziert, ist dank dieser Einstellung zu einem Vorzeigeunternehmen geworden. Zehn der 110 Beschäftigten sind Behinderte; die gesetzliche Quote von fünf Prozent, die für Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten gilt, wird klar übererfüllt. Mit der Integration der Behinderten komme man, wie Ruhtz formuliert, zum einen einer »moral...


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