Aljona Sawtschenko, Robin Szolkowy und Ingo Steuer
Mannschaft und Trainer des Jahres
nd: Herzlichen Glückwunsch an Sie und Ihre beiden Sportler, Herr Steuer. Was sagen Sie zum dritten Titelgewinn bei den »nd«-Wahlen?
Steuer: Es ist eine Überraschung, dass wir jetzt schon das dritte Mal in den letzten vier Jahren gewonnen haben. Wir scheinen ja in der Leserschaft sehr beliebt zu sein. Das ist natürlich schön. Auf der anderen Seite haben wir sicherlich auch viel getan im Jahr 2011 und konstant gute Leistungen abgeliefert.
2011 war der Weg zum Titel besonders steinig ...
Ja, der Weg war lang. Die WM sollte in Tokio stattfinden. Es war März, die ersten Athleten waren schon angereist, da geschah die Katastrophe in Fukushima.
Die WM wurde dann nicht sofort abgesagt?
Es gab einige Diskussionen, es ging hin und her. Die Japaner haben eine Absage lange herausgezögert und versucht, die WM doch noch stattfinden zu lassen. Schließlich aber haben sich alle Beteiligten dagegen ausgesprochen.
Wären Sie denn im WM-Fall nach Japan gefahren?
Nein. Das hatten wir schon vor der Absage so besprochen. Dort war so viel Leid, da hätten wir nicht einfach Eislaufen und so tun können, als wenn das alles nicht passiert wäre. Soviel Respekt vor den Opfern muss sein. Am Ende wurde die WM dann schließlich nach Moskau verlegt - in den April.
Die nächste Schwierigkeit ...
Genau, denn nun mussten wir bis in den April trainieren. Das Eis in der Chemnitzer Halle hätte aber eigentlich schon Ende März abgetaut werden sollen. Wo sollten wir trainieren? Wir mussten dann noch mal 40 000 Euro irgendwoher zaubern, um das Eis in der Halle zu erhalten.
Wer hat Ihnen dabei geholfen?
Zuallererst die Stadt und die Eissport- und Freizeit GmbH - die haben gleich gesagt: Wir lassen das Eis drauf! Auch Olympiastützpunkt und Land Sachsen haben alle irgendwas in den Topf geworfen, so dass am Schluss unser Training gesichert war.
Was sind die Höhepunkte im kommenden Jahr?
Unser klares Ziel ist Sotschi 2014, darauf arbeiten wir jetzt hin. Vorher kann auch mal ein zweiter oder ein dritter Platz passieren, das ist nicht so schlimm. Im Januar geht's nach Sheffield zur EM.
Unsere Leser drücken Ihnen die Daumen dafür!
Vielen Dank! Und viele Grüße an die Leser!
Gespräch: Jirka Grahl
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