Der gefühlte Teuro
Zehn Jahre nach ihrer Bargeld-Einführung ist die Zukunft der Gemeinschaftswährung offen
Am 1. Januar 2002 begann die Bargeldeinführung des Euro in Deutschland und elf weiteren Ländern. Die damals häufig geäußerte Befürchtung, der Euro werde ein Teuro, hat sich hierzulande nicht bestätigt - in Spanien dagegen schon. Und die aktuelle Finanzkrise hat die schweren Konstruktionsfehler der Währungsunion aufgezeigt, vor denen insbesondere linke Ökonomen schon damals warnten.
In der Neujahrsnacht 2002 mussten sich die Bundesbürger endgültig von ihrer geliebten D-Mark verabschieden. Die Bargeld-Einführung des Euro verbanden viele mit Argwohn. Während der eigentliche Start der Einheitswährung als Buchgeld 1999 in der Öffentlichkeit kaum eine Rolle spielte, trieb den bundesdeutschen Normalbürger mit der Ausgabe der Euro-Münzen und -Scheine die Sorge um, ob das neue Geld tatsächlich die vielbeschworene »harte Währung« ähnlich der D-Mark werde.
Genährt wurde die Skepsis zum einen von nationalkonservativen Argumenten und der Mystifizierung der »Deutsch-Mark« als Schlüssel des bundesrepublikanischen Wirtschaftswunders der 1950er und 1960er Jahre. Zum anderen schien der seinerzeitige Höhenflug des US-Dollars, der spiegelbildlich mit einer offenbar nicht zu stoppenden Talfahrt des Euro an den Devisenmärkten verbunden war, den Bedenkenträgern recht zu geben. Am 26. Oktober 2000 war hier mit einem Referenzkurs von...
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