»Die Erde ist nicht käuflich«

Der indigene Intellektuelle Amilcar Pop über die Situation der Ureinwohner in Guatemala

Amilcar Pop ist einer der bekanntesten indigenen Rechtsanwälte und Intellektuellen Guatemalas. Vor fünf Jahren war er Mitbegründer der indigenen Partei Winaq - an der Seite von Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú. Der politische Erfolg blieb bisher aus. Zur indigenen Perspektive in Guatemala befragte ihn für »nd« Kathrin Zeiske.

Amilar Pop
Amilar Pop

nd: Herr Pop, wie sieht Ihr Kampf für indigene Rechte aus?
Pop: Meine Welt sind die Gesetze, ich kämpfe an den Gerichtshöfen. Mit 24 Jahren habe ich die Vereinigung der Maya-Anwälte und Notare Guatemalas gegründet. Als ich 26 Jahre alt war, gründeten wir die Indigene Rechtsfakultät an der Universität San Carlos, mit Bachelor- und Masterstudiengängen. Mein Traum ist es, dass mindestens die Hälfte aller Rechtsanwälte und Richter in Guatemala Indigene wären.

Welche indigenen Fragen werden vor Gericht vertreten?
Mein Großvater sagte immer, Anwälte sind die schlimmsten Feinde der Indigenen, deshalb sind in unserer Familie fünf Brüder Anwälte geworden. Denn der Kampf um Land wird letztendlich vor Gericht ausgefochten. Es ist ein überlebenswichtiger Kampf für die indigenen Gemeinden. Heute verabschieden sich die indigenen Bauern von ihrer Kosmovision eines Lebens mit und von der Erde und verkaufen ihr Land an die Palmölkonzerne. Doch auch La...


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