Libyens Übergangsrat kritisch beäugt
Anhaltende Proteste gegen »gewendete« Gaddafi-Minister / Wo sind die Milliarden geblieben?
Der Chef des Nationalen Übergangsrats Libyens, Mustafa Abdeldschalil, hat seine Landsleute zu Einheit und Versöhnung aufgerufen. Gleichzeitig warf er Mitgliedern des Gaddafi-Clans Umsturzpläne vor. Er selbst sieht sich aber bereits seit Wochen Protesten ausgesetzt.
Tripolis, Bengasi, Misrata, Tobruk, Al-Sawija, Adschdabija, Al-Baida, Darna und Zuwara: Die Liste libyscher Städte, in denen seit Mitte Dezember Tausende täglich gegen die Übergangsregierung von Mustafa Abdeldschalil demonstrieren, ist lang. Begonnen hatten die Proteste am 12. Dezember auf dem Platz der Bäume in Bengasi, der Stadt, die Anfang Februar 2011 als erste den Aufstand gegen Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi probte. Inzwischen haben Demonstranten den Algerien-Platz im Zentrum der Hauptstadt Tripolis besetzt.
Auf der großen Verkehrsinsel auf dem Algerien-Platz, um die herum Tag und Nacht Betrieb ist, stehen Zelte, in denen Jugendliche über den Weg des neuen Libyen diskutieren und Blogger, über ihre Laptops gebeugt, über die täglich stattfindenden Demonstrationen berichten. Da gegenüber dem Algerien-Platz die große Gamal-Abdel-Nasser-Moschee liegt, die Hauptmoschee von Tripolis, sind die Proteste freitags besonders groß.
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