Zu jung fürs Altenheim
Pflege im Kreuzberger »House of Life«
An der Wand hängen Bilder von Ex-Frau und Tochter, daneben Motorrad-Fotos. Die E-Gitarre steht griffbereit auf dem Verstärker. Der Fernseher läuft. Romuald Dirschka hat es sich in seinem 14-Quadratmeter-Zimmer gemütlich gemacht. »Es geht mir hervorragend, ich kann mich nicht beklagen«, sagt der 40-Jährige mit der rotblonden Mähne. Aber wie er jemals in dieses Zimmer gekommen ist - das weiß er nicht. Auch warum er hier wohnt, kann der Berliner nicht so genau sagen.
Romuald Dirschka lebt seit fünf Jahren im Pflegeheim »House of Life« in Berlin-Kreuzberg. »Unsere Bewohner sind in der Mehrheit zwischen 25 und 55 Jahre alt«, sagt Einrichtungsleiterin Bettina Köhn. Mit seinen 118 Einzelzimmern sei das Heim für junge Leute deutschlandweit einmalig. Auch die Einrichtung ist eher ungewöhnlich. Die Flure wurden von Graffiti-Sprayern gestaltet. Es gibt einen Billardtisch, Dartspiel und einen Fernseher für Karaoke-Abende und Videospiele, einen ...
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