Unvollständige Erfassung
Die Zählweise der Bundesagentur für Arbeit ignoriert ganze Betroffenengruppen
Arbeitslosenzahl sinkt auf niedrigsten Stand seit 20 Jahren, hieß es am Dienstag. Ein realistisches Bild der Lage vermitteln die Jubelmeldungen der Bundesagentur für Arbeit allerdings nicht.
Der Bundestagsantrag hatte es in sich: Die Fraktionsmitglieder forderten darin, dass in die Erwerbslosenstatistik »auch all diejenigen Personen (...)einbezogen werden, die arbeiten wollen, aber keinen Arbeitsplatz finden und bislang nicht als arbeitslos« mitgezählt würden. Diese durchaus berechtigte Forderung stammt aus dem Jahr 2004 und wurde - man höre und staune - von der Unionsfraktion erhoben. Doch die Zeiten haben sich geändert. Die Union ist nun Regierungspartei und brüstet sich mit den geschönten Arbeitsmarktzahlen, die immer noch viele der Mängel aufweisen, die man im Jahre 2004 beheben wollte.
Und weil Millionen Menschen nicht erfasst werden, konnte der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, am Dienstag die frohe Botschaft verkündigen: »Der deutsche Arbeitsmarkt hat sich auch zum Jahresende 2011 positiv entwickelt.« Damit könne man auf ein gutes Jahr zurückblicken, so Weise.
Im vergangenen Jahr seien d...
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