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Klaus Joachim Herrmann über den Werbemann als Senator

  • Lesedauer: 1 Min.

Der neue Mann für das Justizressort wird zwar nicht als Verwaltungsfachmann, dafür aber als frisch und modern gepriesen. Das freilich ist im Vergleich mit dem gescheiterten Vorgänger Michael Braun wohl jeder. Bei dem abgetretenen Immobiliennotar wäre CDU-Chef Frank Henkel nie und nimmer die Charakteristik entschlüpft, er sei »eines der prägenden Gesichter der neuen CDU«.

Thomas Heilmann kann man als solches gelten lassen. Er ist unter 50 und verordnete den Christdemokraten schon im Wahlkampf Neuerungen in Inhalt und Form. So entdeckten die Konservativen laut ihren Plakaten, dass sich was ändern sollte. Damit waren sie fast Piraten. Das Internet erschlossen sie zur Bürgerbeteiligung an ihrem Wahlprogramm. Das wurde dadurch zwar nicht überraschend anders, ließ sich aber viel besser als volksnah verkaufen.

Genau das nämlich ist die Stärke des neuen Mannes. Er kommt aus der Werbebranche. Deren Anliegen ist nun mal das Ankurbeln des Verkaufs - und sei es von Politik. Naserümpfen ist nicht angeraten. So kann die LINKE mit einigem Recht klagen, dass sie Gutes wollte und tat, es aber mit der Präsentation des Produkts und deshalb der Anerkennung haperte. Ein Werbemann als Senator ist also nur konsequent - und Jurist ist er ja sogar auch noch.

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