Auf Distanz zu den »großen Zwei«

Auch in Nordeuropa stoßen die von Paris und Berlin erdachten Euro-Rettungspläne auf Widerstand

  • Gregor Putensen
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Nach dem Euro-Sondergipfel im Dezember musste Londons Premier David Cameron wegen seiner Blockadeposition als Buhmann herhalten. Dass auch skandinavische Staaten mit dem Stabilitätsvertrag Probleme haben, ging in dem Getöse unter.

Der Euro wird durch ein geschlossenes Eintreten aller EU-Staaten für eine Stabilitäts- und Fiskalunion gerettet. Das sollte die Botschaft des Europäischen Rats am 10. Dezember vergangenen Jahres sein. Nur Großbritannien habe sich diesen hehren Plänen verweigert, hieß es aus Brüssel. Erwartungsgemäß fielen Politiker und Medien über den britischen Premier David Cameron her, der doch lediglich die »nationalen Interessen« seiner eigenen Geld- und Börseneliten vertreten hatte.

Untergegangen ist in dem politisch-medialen Kesseltreiben der heftige Disput zwischen Dänemarks Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt und Frankreichs Präsidenten Nicolas Sarkozy, der gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel die Gipfelbeschlüsse vorbereitet hatte. Die dänische Sozialdemokratin hielt dem Staatschef vor, dass ein 27-EU-Staaten-Kompromiss dem Konferenzanliegen dienlicher gewesen wäre als die dann nur zwischen den 17 Ländern der Eurozone getroff...


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