Wenig Chancen auf Entschädigungen
Brustimplantat-Opfer verklagen TÜV Rheinland
Der Skandal um die gesundheitsgefährdenden Brustimplantate der französischen Firma PIP (Poly Implant Prothèse) nimmt immer mehr auch internationale Dimensionen an.
Allein in Frankreich sind 30 000 Frauen betroffen, doch da mehr als 80 Prozent der Produktion exportiert wurden, wird die Zahl der Betroffenen, denen PIP-Implantate eingesetzt wurden und die mit Gesundheitsschäden rechnen müssen, weltweit auf 300 000 bis 400 000 geschätzt. Wie viele es in Deutschland sind, ist noch offen.
Auf der Suche nach Verantwortlichen haben Vertreter der Opfer jetzt den TÜV Rheinland und seine Frankreich-Filiale verklagt, die PIP Jahr für Jahr das für den Export unerlässliche EU-Qualitätszertifikat ausgestellt hatten. Die Ermittlungen haben ergeben, dass PIP nicht nur seine Kontrollagentur selbst wählen konnte - was seltsamerweise geltendes Recht in der EU ist -, sondern dass auch der Termin der »Kontrolle« vor Ort vorab vereinbart wurde.
Konkret bedeutet dies, dass an diesen Tagen die Implantate mit medizinisch bewährtem Silikon gefüllt wurden, während ansonsten stets Silikon verwendet wurde, das für ind...
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