»Es reicht nicht mehr für alle«
Eine Studie zum Arbeitsbewusstsein weist auf schleichende Entsolidarisierung hin
Kritik am Finanzmarktkapitalismus geht mit schleichender Entsolidarisierung einher. Vor allem westdeutsche Arbeiter finden: Es reicht nicht mehr für alle und nicht jeder - zum Beispiel Leiharbeiter - könne noch mitgenommen werden.
Im Westen wie im Osten Deutschlands ist man sich weitgehend einig in der Kritik an den Folgen eines unregulierten Finanzmarktkapitalismus, so die Ergebnisse einer soziologischen Studie der Universität Jena. Danach finden 80 Prozent der Befragten im Osten und 74 Prozent im Westen, dass der gesellschaftliche Wohlstand gerechter verteilt werden könne und mehr als die Hälfte ist der Meinung, dass die heutige Wirtschaftsweise auf »Dauer nicht überlebensfähig« sei.
Wie sich die wirtschaftliche Krise auf das Bewusstsein der Arbeitnehmer auswirkt und wie sich das Selbstverständnis der Arbeiter in der deutschen Industrie verändert, darüber mangelt es derzeit an sozialwissenschaftlichen Forschungen. Die Daten der Studie der Arbeits- und Industriesoziologen aus Jena können allerdings Hinweise geben. Sie befragten 2008 und 2010 die Belegschaft eines ost- und eines westdeutschen Betriebs. Die Ergebnisse unterscheiden sich regional.
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