Draht nach oben

  • Klaus Joachim Herrmann
  • Lesedauer: 1 Min.

Ein Draht nach oben ist ein Privileg. Im Hause Springer hat man das. Vor allen anderen und nicht erst heute weiß man dort bekanntlich schon, was ein Bundespräsident im Zorn manchmal so auf einen Anrufbeantworter wulfft. Alle anderen werden das später erfahren. Aber auch in anderen Regionen ist man dort daheim. So mutmaßte die »Morgenpost« in ihrer gestrigen Ausgabe, der Berliner Erzbischof Woelki könnte im Februar Kardinal werden. In Rom würden sich »Anzeichen verdichten«. Und siehe da: Schwupps und noch gleichen Tages ward Woelki Kardinal.

*

Auch eine E-Mail kann den Draht nach oben erfordern. Zum Beispiel zur Wirtschaftssenatorin Sybille von Obernitz (für CDU). Deren Mitarbeiterin bat Zeitungen schriftlich um die Verwendung ausschließlich eines auserwählten Fotos der Chefin, die anderen könnten aus den Archiven entfernt werden. Das berichtete auch uns der »Tagesspiegel«. Denn diese E-Mail ging nicht an das »nd«. Wir suchten vergebens und wüssten doch auch so gern aus erster Hand, wie sich die Senatorin selbst am liebsten gesehen haben möchte.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!