Ein bisschen innerer Frieden

Anti-Stress-Strategien blenden die ökonomische Realität aus

Mehr ökomische »Effizienz« bedeutet mehr Stress und mehr Angst, in der Folge mehr psychische Erkrankungen, mehr Fehltage und mehr Frühverrentungen. Die Kosten sind milliardenschwer. Doch reichen Strategien zwecks Steigerung der individuellen Stressresistenz wirklich aus? Allzu viele glauben das.

Noch nicht vom Stress gezeichnet: Ursula von der Leyen, Bundesarbeitsministerin
Noch nicht vom Stress gezeichnet: Ursula von der Leyen, Bundesarbeitsministerin
Rationalisierung, Jobabbau, Arbeitsverdichtung für diejenigen, die (noch) nicht gefeuert wurden – der Stress steigt ebenso wie die Angst vor Jobverlust durch ein in einer konkurrenzorientierten Ökonomie zweckrationales Handeln. Mancher beschwört in diesem Zusammenhang Effizienz und Produktivität. Und in der Tat, beide steigen in gewisser Hinsicht – das jedoch auf den Knochen der Beschäftigten.

Vor drei Jahren befragte das Sozialforschungsinstitut Forsa über 1000 Männer und Frauen zu ihrer Belastung am Arbeitsplatz. Die Ergebnisse sind erschreckend: 44 Prozent der Männer und 36 Prozent der Frauen empfinden demgemäß »den Leistungsdruck im Job als sehr hoch«. Das Privatleben jedes Vierten leidet unter der Arbeitsbelastung, eben so viele sagen, die Arbeit sei ständig präsent, weswegen sie schlecht abschalten könnten.

Bei Anruf Arbeit: Jeder Zweite ist permanent erreichbar
51 Prozent der an der Umfrage beteiligten Männer sind »telefonisch im...




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