»Dürfen wir über die Leute so verfügen?«
Marianne Brentzel schrieb mit »Rote Fahnen. Rote Lippen« einen Roman über Rebellion und Verblendung
Sie war gewiss die stärkste aller marxistisch-leninistischen Parteien in der alten BRD, jene KPD/AO, scherzhaft von den Spontis auch OA, ohne Arbeiter, genannt - mit ihren auf 700 geschätzten Mitgliedern im Jahre 1973. Richtig: 700. Gegründet im Februar 1970 in Westberlin, hat sich die Partei auf ihrem 3. Parteitag in Gelsenkirchen 1980 bereits wieder selbst abgeschafft. Fünf Ikonen - Marx, Engels, Lenin, Stalin und Mao - zierten das Parteisignet, die Richtlinien des sog. demokratischen Zentralismus, Lenins überstrapazierte Parteitheorie, bestimmten das Denken, und die unverbrüchliche Treue zum chinesischen Weg des Sozialismus sollte die Köpfe der Genossinnen und Genossen regieren.
Marianne Brentzel (Jg. 1943), die selbst führendes Mitglied der Partei bis zu ihrer Auflösung gewesen ist, hat nun einen (autobiografisch geprägten) Roman geschrieben, der anhand von zwei Frauenschicksalen den Weg dieser und in dieser Partei, geprägt ebe...
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