Immer im Kreis herum
Jung und Alt ehrten am Sonntag in Berlin-Friedrichsfelde im stillen Gedenken die vor 93 Jahren ermordeten Revolutionäre
An jedem zweiten Sonntag im Januar wird der von Freikorps ermordeten KPD-Begründer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gedacht. Auch diesmal kamen wieder Zehntausende. Einige im stillen Gedenken mit Nelken und Kränzen, andere mit markiger Kapitalismuskritik, Lautsprechern und Transparenten.
Aus jeder Kreuzung entlang der Gudrunstraße stößt jemand Neues dazu, die Strömungsrichtung ist klar. An den Knotenpunkten kommt der Fluss ins Stocken, hier gibt es Nelken für einen Euro. Es ist kurz vor 9 Uhr am gestrigen Sonntag und auf dem Weg zur Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde sammeln sich die Ersten, die in Erinnerung an die vor 93 Jahren ermordeten Revolutionäre Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht Blumen und Kränze auf ihren Gräbern niederlegen wollen. Wie jedes Jahr hatte die LINKE zum gemeinsamen Gedenken aufgerufen.
Es ist kalt, aber die Sonne schiebt sich gerade über die Dächer der umliegenden Wohnhäuser und blendet die Frühaufsteher, die schon vor dem Gedenkstein versammelt sind. »Man kann quasi nur nach links gucken«, witzelt ein älterer Mann. Hinter ihm kämpft sich ein kleines Mädchen mit einer Nelke in der Hand die Stufen zum Gedenkstein empor. »Für uns hat die Erinnerung an Karl und Rosa vor alle...
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