Boliviens Wasser unter Druck
UN-Millenniumsziel vorzeitig erreicht / Verschwendung und Verschmutzung bleiben ein Problem
Das Millenniums-Entwicklungsziel der Vereinten Nationen, die Zahl der Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser und Abwasserversorgung bis 2015 zu halbieren, hat Bolivien nach Regierungsangaben im Jahr 2011 erreicht.
Mit einem Milliarden-Investitionspaket arbeitet Bolivien am Ausbau seiner Wasserinfrastruktur. Darüber informierte jüngst der Präsident des zuständigen »Nationalen Investitionsfonds für Produktion und Soziales« (FPS), Vladimir Sánchez. Das selbst gesteckte Ziel der regierenden »Bewegung zum Sozialismus« (MAS), 78 Prozent der Bevölkerung bis zum Jahr 2015 mit Trinkwasser zu versorgen, sei bereits erreicht worden.
Das überrascht kaum. Schon 2001 hatten 72 Prozent der zehn Millionen Bolivianer Zugang zu sauberem Trinkwasser, auf dem Land allerdings nur knapp jeder Zweite. Die größten Verbesserungen wurden beim Anschluss an Abwassersysteme und Kläranlagen erzielt, von 40 Prozent auf 50 Prozent, so die »Überprüfungsbehörde für Wasser und Sanitärversorgung« (AAPS). Bis 2015 sollen acht von zehn Bolivianern in den Genuss eines Kanalanschlusses kommen.
Im Gegensatz zum Regen fällt der Fortschritt nicht vom Himmel. Seit Anfang 2010 seien ...
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