- Brandenburg
- Meine Sicht
Das wurde auch Zeit
Sonja Vogel begrüßt die Beratungsstelle
Die Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder hat ihre Arbeit aufgenommen. Endlich. Schon vor Jahren hat das Abgeordnetenhaus den Beschluss gefasst, die Geschichte der Heimerziehung aufzuarbeiten: Den Betroffenen einen Raum zu bieten, der eine sensible, auf ihre Geschichte abgestimmte Beratung ermöglicht, ist da ein erster Schritt.
Offen steht die Anlaufstelle auch ehemaligen DDR-Heimkindern. Die Geschichte in West wie Ost ist dabei gleichermaßen einfach wie tragisch: Bis in die Achtziger Jahre wurden unbequeme Kinder und Jugendliche systematisch weggesperrt. »Verwahrlosung« war das Zauberwort der sogenannten Fürsorgeerziehung - statt Fürsorge erwarteten die Kinder Entmündigung, drakonische Strafen und Kinderarbeit.
Noch heute wissen die Betroffenen wenig über ihre Kindheit, die meisten Heimberichte fehlen - hier könnte Austausch helfen. Besonders problematisch: Viele stehen heute kurz vor der Rente. Aufgrund von Traumatisierungen sind einige arbeitsunfähig. Ihnen droht Armut. Den Betroffenen im Kampf um Entschädigung und Rentenausgleich beizustehen, wäre nun die Aufgabe der Beratungsstelle. Hoffentlich macht sie dies gut!
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!