Demokratisierung der Kreuzfahrt
Weltmarktführer Carnival setzt auf das Prinzip Kostensenkung auf den Meeren
Nach dem Unfall des Kreuzfahrtschiffes »Costa Concordia« vor der italienischen Insel Giglio sind weitere Tote gefunden worden. Das Unternehmen Costa Cruciere schiebt alle Schuld auf den Kapitän, der offensichtlich fahrlässig handelte. Allerdings haben sich Kreuzfahrten zu einem Massengeschäft entwickelt. Die Anbieter haben dabei an der Kostenschraube gedreht. Der Sicherheit an Bord tat das nicht gut.
Früher waren Kreuzfahrten ein Luxusangebot für die Schönen und Reichen - oder besser gesagt für schön reiche Senioren. Ausgerechnet die Terroranschläge in den USA im Jahr 2001 sorgten für ein Umsteuern in der Branche. Damals brachen nicht nur die Fluggastzahlen massiv ein, sondern auch die der Passagiere auf Kreuzfahrtschiffen. Erst massive Preissenkungen und Angebote für ein jüngeres Publikum sorgten für neues Wachstum.
Mit der Zeit wurden Kreuzfahrten so auch für die Mittelschicht interessant und bezahlbar, was sich in stark steigenden Passierzahlen niederschlug. Im Jahr 2010 machten schon fünf Millionen Europäer eine Kreuzfahrt, darunter allein 1,6 Millionen aus Deutschland. Dabei boomten nicht so sehr die einfachen Flussfahrten, sondern teurere Hochseekreuzfahrten. 1,2 Millionen Gäste bedeuteten ein sattes Plus von fast 20 Prozent gegenüber 2009 und eine Versechsfachung gegenüber dem Jahr 2000. Unter Deutschen am beliebtesten i...
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