Auf gutem Weg, aber noch nicht am Ziel
Transparency stellt Deutschland bei Korruptionsbekämpfung gute Noten aus, bemängelt jedoch viele Defizite
Während die Öffentlichkeit noch über die Causa Wulff diskutiert, stellte die Antikorruptionsorganisation Transparency Deutschland am Donnerstag ihren Integritätsbericht vor. Die Bundesrepublik schneidet bei der Korruptionsbekämpfung zwar gut ab, trotzdem moniert der Bericht zahlreiche Regelungslücken.
Eine Pressekonferenz zum Thema Korruption kommt derzeit wohl nicht ohne einen Verweis auf den Bundespräsidenten aus. Auch Edda Müller, die Deutschland-Chefin von Transparency International, kritisierte am Donnerstag das Verhalten des Staatsoberhauptes. Christian Wulff steht derzeit wegen windiger Kreditgeschäfte und zahlreicher Vorteilsnahmen in der Schusslinie.
Entgegen seiner Ankündigungen habe Wulff »kein vorbildliches Verhalten an den Tag gelegt, wenn es um Transparenz ging«, so Müller bei der Präsentation des ersten Nationalen Integritätsberichtes, der den Stand der Korruptionsbekämpfung in Deutschland untersucht. Jeder Oberamtsrat hätte sich einem Verfahren stellen müssen, wenn er mit solchen Vorwürfen konfrontiert worden wäre, monierte Müller. Die Vereinsvorsitzende hatte in der vergangenen Woche demonstrativ nicht am traditionellen Neujahrsempfang des Bundespräsidenten teilgenommen.
Trotz dieser unappetitlichen Affäre z...
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