»Ich bin gern Soldat«
Kongo ringt mit der Wiedereingliederung von Kindern, die im Bürgerkrieg Opfer und Täter waren
Frieden und Stabilität im Osten der Demokratischen Republik Kongo, eines der zentralen Wahlversprechen Präsident Joseph Kabilas seit 2006, bleiben Wunschdenken. Die Region ist extrem volatil. Auch das Problem der Kindersoldaten bleibt ungelöst.
Murhula* war neun Jahre alt, als sich sein Leben für immer änderte. Er lernte zu töten, zu foltern, zu vergewaltigen. An einem Tag, der wie jeder andere begann, drangen Milizen in seine Schule ein und verschleppten ihn und seine Mitschüler in den Wald, wo sie die Jungen als Soldaten trainierten.
»Es sind viele schlimme Dinge passiert, über die ich nicht sprechen kann. Es war alles sehr unmenschlich«, erinnert sich der heute 25-jährige Mann. Neun lange Jahre kämpfte er für verschiedene Milizen: zuerst für die Kongolesische Sammlung für Demokratie (RCD), dann die Mudundo, Mai-Mai und schließlich die Kongolesische Armee.
Rund 30 000 Kinder wurden in dem zentralafrikanischen Land zu Soldaten gemacht, um in dem blutigen Bürgerkrieg um politische und ethnische Macht sowie Bodenschätze mitzukämpfen, bei dem vier Millionen starben.
Zwar ratifizierte die DR Kongo eine Reihe internationaler Abkommen zum Schutz von Kindern, wie den UN S...
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