Wandmalereien mit Geschichte erstehen neu

Die Bilderkammer des getöteten Juden Bruno Schulz öffnet sich erstmals in Zittau

2001 tauchen in der Ukraine verschollen geglaubte Wandfresken des polnisch-jüdischen Künstlers Bruno Schulz wieder auf. Kurz darauf werden sie zerstört. Ein Filmemacher hat das Werk nun virtuell rekonstruiert.

Projektionen
Projektionen

Zittau (epd/nd). Die bunten Wandfresken könnten aus einem Märchenbuch der Gebrüder Grimm stammen - Zwerge, Königin, Kutsche, eine gebeugte alte Frau mit Kiepe und Stock. Eine harmlose Bilderfolge? Keineswegs. Hinter den bunten Figuren und ihrem Schöpfer, dem polnisch-jüdischen Maler und Schriftsteller Bruno Schulz (1892-1942), verbirgt sich eine tragische Holocaust-Geschichte. Mit ihr beschäftigt sich seit vielen Jahren der Filmemacher Benjamin Geissler.

Er entdeckte die verschollen geglaubten Malereien 2001 in der ehemaligen Villa des SS-Führers Felix Landau im ukrainischen Drohobycz. In einem regelrechten Kunstkrim wurden die Bilder auseinandergerissen. Erstmals hat Geissler die zerstörte Gesamtkomposition nun zu neuem Leben erweckt, wenn auch virtuell. Seit Freitag stellt er seine »Bilderkammer des Bruno Schulz - das letzte Werk eines Genies« in Zittau vor.

Die mobile Multimedia-Installation steht für knapp zwei Wochen im Ge...


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