Der Wolf
»Drive« von Nicolas Winding Refn
Sein Gang: durchtrainierter Körper, klar, aber vor allem gefesselte Energie. Der Mann mit dem hübschen Allerweltsjungengesicht, dessen Unterkiefer, weich und zu den Ohren hin schräg zulaufend, die ebenso harmlose Antwort auf sanfte, blaue Augen ist, gibt den brodelnden Vulkankräften immer mal kaltblütigen Auslauf: mit 300-PS-Autos auf den hunderttausend Straßen von Los Angeles. Als von Einbrechern gemieteter Fahrer von Fluchtfahrzeugen. Er erscheint als Routinier ohne jede Emotion: Zunahme des Risikos - Steigerung der Gelassenheit. Auf dem Lenkrad die Hände in Lederhandschuhen, die knarzen manchmal, wenn er mit hochgelungener Aktion die Polizei austrickst. Aber seine Miene ist die sportlicher Konzentration, Spiel - Satz - Sieg. Die Gangster, mit denen er, der wortkarge Driver, nichts als das Fahren eines bereitgestellten Autos zu schaffen hat - so viel Moral muss sein -, können seiner Höchstleistung im Höllentaxi sicher sein. Auch die ...
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