Die schlichte Wahrheit

  • Ingolf Bossenz
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.
Der Autor ist Redakteur des »nd« und schreibt unter anderem zu Themen aus dem Bereich Tierrechte/Tierethik.
Der Autor ist Redakteur des »nd« und schreibt unter anderem zu Themen aus dem Bereich Tierrechte/Tierethik.

Als Ilse Aigner dieser Tage Auskunft geben sollte, ob sie »noch mit Genuss« Hähnchenfleisch esse, war die prompte Antwort: »Ja, keine Frage.« Denn ungeachtet der den Tieren zu Lebzeiten verabreichten Antibiotika werde das Fleisch »ja verarbeitet und erhitzt«.

Die Reaktion der Agrarministerin ist exemplarisch für Einstellung und Verhalten vieler »Verbraucher«. Das verwundert nicht. Schließlich werden Politiker nicht gewählt, um ihren Wählern lieb gewordene Gewohnheiten zu verleiden. Also sollen zweifelhafte Praktiken in der Tier-»Produktion« nicht zu Zweifeln bei den Konsumenten führen oder ihnen gar den Appetit verderben.

Allerdings geht es inzwischen längst nicht mehr nur um die sogenannte Lebensmittelsicherheit, sondern auch um das Leben, das diese »Lebensmittel« vor ihrem gewaltsamen Ableben im Schlachthaus hatten. Und dieses Leben ist für Millionen »Nutztiere« in Deutschland und der Europäischen Union nach wie vor ein erbär...


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